Dein Hufpfleger - Natural Hoofcare - Der sanfte Weg zu gesunden Hufen

Natural Hoofcare

Die Natural Hoofcare hat zum Ziel, Pferden zu gesunden und leistungsfähigen Barhufen zu verhelfen. Und natürlich bereits gesunde Hufe auch gesund zu erhalten. Sie orientiert sich dabei nicht an bestimmten Schablonen oder Formeln, die eine Hufform beschreiben, sondern am Vorbild der Hufe wildlebender Mustangs.

 

Das bedeutet natürlich nicht, dass jeder Huf diese Form haben muss. Man stellt jedoch fest, dass ein natürlich bearbeiteter Huf über die Zeit von selbst mehr oder weniger eine ähnliche Form annimmt. Die Bearbeitung gibt hierbei Impulse zur Selbstheilung. Deshalb reicht auch eine relativ geringfügige Korrektur im Normalfall bereits aus, was die Natural Hoofcare sehr schonend für Pferde macht.

 

Wenn wir uns jedoch an den Hufen wildlebender Pferde orientieren, warum braucht es denn dann überhaupt eine Bearbeitung durch Menschen Hand? Hufpflege ist deshalb nötig, weil bei unseren Pferden das Gleichgewicht zwischen dem natürlichen Abrieb der Hufe durch Bewegung und dem nachwachsenden Hufhorn fehlt. Deshalb helfen wir an dieser Stelle nach und simulieren sozusagen den natürlichen Abrieb. Denn Hufe dürfen nicht zu lang werden, weil dadurch viele Probleme erst entstehen.

 

Wichtige Elemente der Natural Hoofcare sind aber nicht nur die regelmäßige Bearbeitung der Hufe. Eine ebenso wichtige Rolle für gesunde und leistungsfähige Barhufe spielen die Haltungsbedingungen, die Fütterung und die Bewegung.

Gesunde leistungsfähige Barhufe

An dieser Stelle nur einige wenige Worte dazu:

 

Bewegung – ist tatsächlich gesund!

 

Pferde sind Lauftiere und genau darauf ist ihr gesamter Körper ausgelegt. Speziell in Bezug auf die Hufe bedeutet das, dass das Pferd dank der Bewegung die es bekommt überhaupt erst gesundes und kräftiges Hufhorn ausbilden kann. Hierbei spielt der Hufmechanismus eine maßgebliche Rolle. Dieser ermöglicht eine vollständige Durchblutung bis in die Kapillargefäße des Hufes. Dabei gelangen Sauerstoff und Nährstoffe, die das Blut transportiert, in die Zellen. Kohlendioxid und Stoffwechselendprodukte werden abtransportiert. Nur wenn dieser Stoffwechsel funktioniert können Hufe gesund bleiben (oder werden). Gut ernährte Zellen sorgen für eine gute Hornqualität. Und genau deshalb ist es so unheimlich wichtig, dass BESONDERS Pferde mit Hufproblemen Bewegung bekommen. Unser Ziel ist daher, für jedes Pferd, egal wie schlecht der Zustand der Hufe im Moment auch sein mag, Möglichkeiten zu finden, dass es sich freiwillig und ohne Schmerzen bewegt. Denn ohne Bewegung keine Heilung!

 

Neben der Bewegung, die unsere Pferde gemeinsam mit uns als Reiter, beim Spaziergang oder vor der Kutsche bekommen, spielt vor allem die Bewegung eine Rolle, die das Pferd die übrigen Stunden des Tages bekommt. Hier gilt es, im Paddock so viel Bewegungsanreize zu schaffen wie möglich. Man kann hierfür zum Beispiel Laufwege zwischen Futterstelle und Tränke einbauen, oder das Raufutter auf mehrere Futterstationen verteilen. Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Manche Stallbesitzer stecken beispielsweise eine Art Korridor um die gesamte Koppel herum, so dass die Pferde die längstmögliche Strecke von Futter zu Wasser und wieder zurück laufen können.

 

Sollten zu irgendeinem Zeitpunkt Probleme mit Fühligkeit oder klammem Laufen auftreten, werden wir selbstverständlich gemeinsam analysieren woran es liegen könnte. Davon abgesehen aber, empfehle ich in solchen Fällen Hufschuhe zu verwenden und auf keinen Fall deshalb auf Bewegung zu verzichten!

 

Haltungsbedingungen – Training für die Hufe

 

Ziel der Natural Hoofcare sind gesunde Barhufe, die für jede Art von Untergrund gewappnet sind – ganz ohne Schutz von Menschen Hand. Dafür brauchen Hufe aber das entsprechende „Training“.

 

Die Böden, auf denen das Pferd sich zuhause im Stall hauptsächlich bewegt, sollten möglichst denen des Reitgeländes gleichen. So werden Tag für Tag die Hufe „trainiert“ für ein problemloses Laufen auch im Gelände. Wir können von Hufen, die 23 Stunden täglich auf matschigem, weichem Untergrund verbringen nicht erwarten, dass das Pferd damit ohne Anzeichen von Fühligkeit auf Schotter laufen wird.

 

Besonders gut bewährt hat es sich, festen Untergrund z. B. aus Mineralbeton anzubieten. Die darin enthaltenen Steine bieten sehr gute Reize für die Entwicklung von leistungsstarken Barhufen und sorgen in Verbindung mit den enthaltenen Steinchen und Sand für entsprechenden Abrieb. Ausschließlich glatte Betonflächen oder Pflastersteine anzubieten wäre wiederum eher ungünstig, weil dabei das Gewicht des Pferdes vorwiegend auf dem Tragrand des Hufes ruht und die Sohle zu wenig belastet wird. Dadurch wird die Durchblutung nicht angeregt, sondern eher eingeschränkt.

 

Obwohl natürlich nicht jeder Pferdebesitzer unmittelbar Einfluss auf die Haltungsbedingungen, Fütterung und manchmal auch Bewegung nehmen kann, nehmen wir uns gemeinsam die Zeit und überlegen, wo er etwas optimieren kann, was bislang noch nicht so ideal ist. Denn davon hängt im Wesentlichen der Erfolg einer Umstellung aufs Barhuflaufen ab!

 

Ernährung – was ist denn nun für Pferde artgerecht und damit der Hufgesundheit zuträglich?

 

Das ist ein ganz besonders schwieriges Thema. Nicht weil es gänzlich unmöglich wäre, ein Pferd artgerecht zu ernähren. Vielmehr deshalb, weil die Vielfalt der heute angebotenen Produkte so groß ist, dass man manchmal vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht. Generell gilt: Das Pferd als Steppenbewohner ist darauf ausgelegt, täglich 16 bis 18 Stunden Nahrung aufzunehmen. Dabei wandert es in freier Wildbahn zwischen 15 und 30 km am Tag und kann im Mittel (nicht an jedem einzelnen Tag) seinen gesamten Nährstoffbedarf abdecken. Was bedeutet das jetzt für uns? In erster Linie sind wir natürlich auch bei der Fütterung bemüht, das Pferd so artgerecht wie möglich zu versorgen. Auch wenn der Markt weitaus mehr anbieten würde, raten wir wenn irgend möglich zu einer Hafer-Heu-Fütterung ergänzt durch ein hochwertiges Mineralfutter, das idealerweise auf den Nährstoffgehalt des Futters abgestimmt ist.

 

Das Thema artgerechte Ernährung ist selbstverständlich sehr viel umfangreicher als dieser pauschale Vorschlag vermuten lässt. Darauf aber an dieser Stelle angemessen einzugehen, würde einfach den Rahmen der Seite sprengen.

 

Fazit ist: Ein Pferd braucht zur Gesunderhaltung seines Verdauungstrakts (und damit seines gesamten Organismus) praktisch ständig Zugang zu faserreicher Nahrung wie Heu, mindestens jedoch 16-18 Stunden täglich. Gut realisieren lässt sich dies durch den Einsatz engmaschiger Heunetze oder aber durch mindestens fünf Fütterungen von Heu über 24 Stunden verteilt.

 

Hufbearbeitung – da komme dann ich ins Spiel

 

Generell kann man sagen, man sollte Hufe jeden Tag kontrollieren (inklusive auskratzen) und spätestens alle vier bis sechs Wochen sollten sie auch bearbeitet werden. Wenn bereits Probleme bestehen, kann das Bearbeitungsintervall in einzelnen Fällen sogar kürzer sein. Das entscheiden wir dann aber je nach Situation.

 

Ganz wichtig ist übrigens auch, schon bei Fohlen und Jungpferden mit der Hufpflege zu beginnen, denn hier wird der Grundstein gelegt für Fehlstellungen und mangelhaft ausgebildete Strahlkissen (weil die Reize für die Verknorpelung fehlen, wenn sie nur auf weichem Boden stehen). Langfristig führt das zu einer Zehenfußung – also genau dem Gegenteil der Trachtenfußung, welche dem entspricht, was die Gangmechanik und der Bewegungsapparat des Pferdes vorsehen. Das lässt sich ganz einfach vermeiden!

 

In meiner Ausbildung habe ich immer wieder den Satz gehört: „Nicht das Barhuflaufen tut weh, sondern das Laufen auf kranken Hufen.“ Daher möchte ich alle meine Kunden ermutigen, mit mir über jegliche Probleme, die womöglich im Lauf der Zeit auftauchen zu sprechen. Denn nur so können wir eine Lösung finden, die dem Pferd ein schmerzfreies, gesundes und langes Leben ermöglicht.

 

Wir betrachten eine Situation immer ganzheitlich und konzentrieren uns nicht nur isoliert auf die Hufe. Alle Informationen, die ich zu Haltungsbedingungen, Fütterung und Bewegung von einem Pferdebesitzer bekommen kann fließen mit in die Behandlung ein.

Bilder auf dieser Seite (von oben nach unten):

Bild 1 + 3: © Detlev Trentau / trentau.de
Bild 2 + 4: © Daniela Jakob / f-wie-foto.com

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© Detlev Trentau / trentau.de

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