Meine Arbeitsweise
Bei der Natural Hoofcare orientieren wir uns am Vorbild des Mustanghufs. Würden Pferde in ihrer natürlichen Umgebung leben, bräuchten sie weder einen von Menschen erdachten Hufschutz, noch menschliche Hilfe bei der „Bearbeitung“ ihrer Hufe. Pferde sind Lauftiere. Sie sind dazu geboren, täglich weite Strecken zurückzulegen. Dabei erfährt der Huf einen natürlichen Abrieb, der sich mit dem nachwachsenden Horn die Waage hält. Da wir unseren Lieblingen aber ein solches Leben in Freiheit natürlich nicht ermöglichen können, unterstützen wir sie, indem wir den natürlichen Abrieb der Hufe bei der Bearbeitung nachahmen.
Der Huf selbst gibt uns dabei Aufschluss darüber, wie er bearbeitet werden muss. Wir orientieren uns dabei nicht an irgendeinem Bearbeitungsschema, sondern sind immer offen für das, was für das jeweilige Pferd und seine Hufe passt. Dabei berücksichtigen wir auch die Lebensumstände des Pferdes: Haltungsbedingungen, Ernährung und Bewegung.
Zu einem ersten Hufpflegetermin gehört für mich auch das Kennenlernen eben dieser Lebensumstände:
- Wo hält sich das Pferd überwiegend auf, wie ist dort die Untergrundbeschaffenheit?
- Wie und was wird gefüttert?
- Wie häufig und wie intensiv wird das Pferd bewegt?
- Gibt es irgendwelche Auffälligkeiten oder bekannte Probleme?
- …
Ich freue mich sehr, wenn der Besitzer mir möglichst viel über die momentane Situation, aber auch über die Geschichte seines Pferdes berichtet. Gemeinsam können wir dann überlegen, wo eventuell etwas verändert oder verbessert werden kann. Besonders wichtig ist mir dabei auch zu wissen, wo es für die beiden denn gemeinsam hin gehen soll – was für Wünsche hat der Besitzer?
Dann schaue ich mir das Pferd im Laufen an (Schritt und Trab), um mir einen ersten Überblick über seine Gangmechanik und eventuell bereits bestehende Auffälligkeiten zu machen.
Im Anschluss daran widme ich mich den Hufen. Je nach Situation besprechen wir dabei gleich weitere (Therapie-) Maßnahmen oder eventuell den Einsatz von Hufschuhen.
Besonders bei längeren Bearbeitungsintervallen ist es nicht schlecht, wenn der Besitzer zwischendurch selbst in der Lage ist, die Hufe nachzubearbeiten, wenn es z. B. zu leichten Hornabsplitterungen kommen sollte oder Ähnliches. Natürlich zeige ich ihm vorher gerne, wie er dabei vorgehen muss. Das Werkzeug dazu habe ich übrigens ebenfalls mit dabei. Gleiches gilt auch für die Behandlung von Huferkrankungen. Wir besprechen bei meinem Besuch die Therapie und was der Besitzer in der Zwischenzeit selbst tun sollte.
Was mir noch besonders am Herzen liegt: Die Barhufpflege beginnt beim Pferd nicht erst dann, wenn es eingeritten oder eingefahren werden soll. Schon beim Fohlen sollte man unbedingt frühzeitig beginnen, die Hufe zu bearbeiten, um Stellungsfehler und damit lebenslange Probleme zu vermeiden. Überlange, schnabelnde Hufe legen den Grundstein für Hufbeinabsenkungen, Deformation der Knochen, falsche Belastung von Sehnen und Bändern, unzureichend ausgebildete Strahlkissen und untergeschobene Trachten!
Übrigens: Besitzer von Gnadenbrotpferden, Schulpferden, oder Pferden mit kürzeren Bearbeitungsintervallen als vier Wochen können mich gerne wegen eines Preisnachlasses ansprechen.
© Daniela Jakob / f-wie-foto.com
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